Safer Sex für Sie und Ihn

S A F E R   S E X ..... s i c h e r

Safer Sex ist gedacht für Frauen und Männer,die ihre Sexualität nicht ausschliesslich mit einem langfristig und seinerseits treuen Partner leben wollen onder können. Diese Informationen sollen helfen, Gesundheit zu schützen und Leben zu retten, indem sie helfen, die Ausbreitung von Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern. Durch Safer Sex und Kondome

Sicherer lieben   
 
Risiken gab’s schon immer 
Kondome schützen - Safer Sex und Ihre Zukunft

Die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten  (ausser Aids)
Wie wird Aids übertragen?

Safer Sex
Warum? Was ist das - Was bringt das? Über Sexualität reden

Alles über Kondome
... wirklich gut?... nein, lieber nicht... immer dabei... für Frauen... und die Tage... aussuchen und ausprobieren... benutzen, aber wie?... und Gleitmittel... und Spermizide... und Freier... in den Ferien.. und Sicherheit

Adressen für Aids-Beratung

 

Sicherer lieben
Sexualität ist für die meisten Menschen wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens. Leider hat sie aber auch einige unerwünschte Begleiterscheinungen wie z.B. sexuell übertragbare Krankheiten. Diese hat es immer schon gegeben, aber seit es Aids gibt, ist die Bedrohung gewachsen. Das Risiko, sich mit HIV zu infiszieren, kann jedoch jeder begranzen. Denn die Übertragungswege sind bekannt. Und auch der Schutz.
Es fällt nicht immer leicht, mit dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin über Safer Sex und Kondome zu sprechen. Aber oft ist es notwendig. Vielleicht können Ihnen diese Seiten ein paar Anregungen dazu geben. 

Risiken gab’s immer schon
Nach der Entdeckung wirksamer Medikamente verloren Krankheiten, mit denen sich Menschen schon seit Jahrhunderten beim Geschlechtsverkehr anstecken konnten, viel von ihrem Schrecken. Aber: In den letzten Jahrzehnten steigt die Zahl der Spätfolgen solcher Erkrankungen, vor allem Unterleibsentzündungen, die zu lebenslangen Gesundheitesschäden wie Unfruchtbarkeit bei Mann oder Frau führen können. Oft ist die rechtzeitige Behandlung aus Sorglosigkeit und/oder aus Unwissen versäumt worden.

Viruskrankheiten, die nur schwer oder gar nicht zu behandeln sind, wie Feigwarzen (Kondylome) oder Herpes Genitalis, haben sich weiter ausgebreitet.

Aids- auch eine Viruskrankheit - hat in den 80iger Jahren eine neue Bedrohung in unser Leben und unsere Sexualität gebracht. Bis heute (und wohl noch auf lange Sicht) gibt es dagegen keine Schutzimpfung und kein Heilmittel. Zum Glück sind die Übertragungswege und die Schutzmöglichkeiten bekannt. Vor kaum einem Erreger kann man sich so wirklsam schützen wie vor HIV!

Kondome schützen
Eine Ansteckung kann vermieden werden: Kondome sind ein guter Schutz. Das gilt nicht nur für HIV, sondern für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Übersicht über die wichtigsten sexuell übertragbaren Krankheiten finden Sie auf nachfolgender Seite. Mit einem Kondom schützt man sich und den Partner oder die Partnerin am besten. Es bietet eine einzigartige Kombination von Vorzügen:

  • es schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • es braucht nur im aktuellen Bedarfsfall angewendet werden
  • es hat keinerlei Nebenwirkungen
  • es ist eine konkurrenzlos preiswerte Lebensversicherung

die Sterilisation des Mannes oder der Frau, samenabtötende Mittel (z.B. Scheidenzäpfchen) oder andere Schwangerschafts-Verhütungsmittel wie etwa die Pille, das Pessar, das Diaphragma können im Gegensatz zum Kondom eine Ansteckung nicht verhindern.

Safer Sex und Ihre Zukunft
Wir möchten Ihnen Informationen vermitteln, die für Ihre Sicherheit und Gesundheit entscheidend sein können. Gerade auch, wenn Sie eines Tages Kinder haben wollen, ist die Vorbeugung heute wichtig. Viele sexuell übertragbare Krankheiten können neben den akuten Symptomen und Problemen auch langfristig schwerwiegende Folgen wie z.B. Unfruchtbarkeit (bei Männern und Frauen) haben, wenn sie nicht beachtet und frühzeitig und konsequent behandelt werden.

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Die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten  (ausser Aids)

. Wie sind die wichtigsten Symptome? Was ist zu tun? Mögliche Folgen
durch Bakterien ausgelöst:
Gonorrhö (Tripper)
Männer: Brennen beim Wasserlassen und eitriger Ausfluss aus dem Glied.
Frauen: Längerdauernde Unterbauchschmerzen, Ausfluss (u.U. kaum bemerkbar). Je nach Sexualpraxis auch Symptome im Mund-Rachenraum oder Darm.
Ärzliche Behandlung mit Antibiotika. Auch die Sexualpartner sollten unbedingt behandelt werden. Zu spät behandelt, oft bei Mann und Frau Unfruchtbarkeit.
Syphilis (Lues) Schmerzloses, hartes Geschwür an der Eintrittsstelle, meist am Glied, an der Scheide und am Darm (wird leicht übersehen). Im 2. Stadium Hautausschläge und geschwollene Lymphknoten. Übertragung von Mutter auf Neugeborenes ist möglich (mit allen Krankheitskonsequenzen). Blutuntersuchungen und Behandlung mit Antibiotika der beteiligten Sexualpartner. Mutter-Kind-Übertragung durch Antibiotika (z.B. Penicillin) zu verhindern. Unbehandelt in späten Stadien. Schäden im Gehirn, am Herzen, an Gefässen
Chlamydien-Infektionen Mann: Brennen beim Wasserlassen und Ausfluss aus der Harnröhre.
Frau: Oft ohne bemerkbare Symptome, häufig kombiniert mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Behandlung mit Antibiotika Schmerzhafte Infektionen der Geschlechtsorgane, die bei Mann und Frau zu Unfruchtbarkeit führen können.
durch Viren ausgelöst:
Herpes genitalis

 

Bläschen im Genitalbereich, die brennen und jucken. Medikamente können die Symptome zwar lindern, aber nicht heilen. Kann möglicherweise zu Gebärmutterhalskrebs beitragen.
Kondylome (Feigwarzen) Spitze, oft hahnenkammartige Hautwucherugen, die schmerzlos sind. Medikamentöse Behandlung oder chirurgische Entfernung. Kann zu Gebärmutterhalskrebs beitragen.
Hepatitis B (oder andere Typen der übertragbaren Leberentzüdung) Leberentzündung mit ihren typischen Beschwerden (u.a. Gelbsucht) Heilt oft von selbst aus, eine längere Beobachtung ist aber wichtig, eine Schutzimpfung gegen Hepatitis B ist möglich, Leberschäden, auch tödliche Verläufe (Leberkrebs).
durch Pilze ausgelöst: Candida-Infektionen In der Scheide, am Glied, am After oder auf der Haut (Leistenbeugen) entzündliche Veränderungen, Beläge, Schuppen oder Pusteln. Oft Juckreiz oder Brennen. Häufig bei gestörtem Scheidenmilieu, medikamentenbedingt oder bei schwerden anderen Krankheiten (z.B. Zuckerkrankheit). Gründliche körperliche Untersuchung, Überprüfung von Medikamenteneinnahme, gezielte Behandlung (z.B. mit Antimykotika), Partnerbehandlung! Häufig wiederkehrend.
durch Protozoen (Einzeller) ausgelöst: Trichomonaden-Infektionen Geringer, oft sogar unbemerkter bis erheblicher Ausfluss aus der Harnröhre bzw. Scheide, manchmal auch starke Schmerzen im Genitalbereich. Behandlung (auch des Partners!) mit Antibiotika. Symptomlose Ansteckung möglich, dadurch leichte Verbreitung.
durch Parsiten ausgelöst: Filzläuse Juckreiz vor allem im Bereich der Schamhaare; Läuse und ihre Eier sichtbar. Insektizide (Spezial-Medikamente) töten die Läuse ab. Sexualpartner mitbehandeln! keine
Falls Sie eines der Symptome bei sich beobachtet haben, wenden Sie sich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens.     Medizinische Hilfe finden Sie vor allem bei Hautärzten, Frauenärzten oder Urolgen.


"Bei spontanen Geschichten weiss man doch zu wenig,
mit wem man es zu tun hat.
Da läuft eben nichts ohne Pariser."

Wie wird Aids übertragen?
HIV, der Erreger von Aids, wird vor allem beim ungeschützten Geschlechtsverkehr (aber auch bei einer gemeinsamen Benutzung von Spritzbestecken bei Drogenabhängigen) übertragen.

Dazu muss jedoch:

  • ein Partner oder eine Partnerin das Virus bereits in sich tragen, und
  • virushaltige Körperflüssigkeit (Samen- und Scheidenflüssigkeit, Blutspuren) auf die Schleimhäute der Geschlechtsteile, des Mundes, des Darmes gelangen oder in verletzte Haut eindringen.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten, eine Ansteckung beim Sex zu vermeiden:

  • Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin sind einander sexuell treu und nicht infiziert (lassen Sie sich darüber im Zweifel persönlich beraten, siehe Adressen für Beratung am Schluss)
  • Sie machen Safer Sex. Mehr darüber auf den folgenden Seiten.

Die Ansteckungsgefahr bei oralem Sexualverkehr ist vergleichsweise gering. Die Safer-Sex-Regeln hier lauten:

- kein Sperma in den Mund, kein Sperma schlucken (ev. Präservative benützen)
- kein Cunnilingus (Reizung des weiblichen Geschlechtsorgans mit der Zunge)
  während der Menstruation.

"Ich finde Kondome total praktisch:
Schutz vor Aids und Verhütung in einem.
Also, ich hab’ jedenfalls immer welche dabei."

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SAFER SEX

Safer Sex - warum?
Ganz einfach: weil Safer Sex Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet. Es geht also um Gesundheit - bei beiden Partnern. Lebenswichtig ist Safer Sex besonders als Schutz vor Aids.

Also vor allem dann,

  • wenn einer von Ihnen in der letzten Zeit ungeschützten Sex hatte, oder
  • wenn Spritzbestecke gemeinsam mit anderen Drogenabhängigen benutzt werden. Auch wenn dies viele Jahre zurückliegt.

Safer Sex - was ist das?

Safer Sex heisst, dass  1. Samenflüssigkeit, 2. Scheidenflüssigkeit, 3. Blut nicht in den Körper der Partnerin oder des Partners gelangen.

Das können Sie erreichen, indem Sie

  • beim Sex nicht in den Körper des Partners oder der Partnerin eindringen, oder

  • beim Sexualverkehr Kondome benutzen,

  • während der Menstruation auf Cunnilingus (Reizung des weiblichen Geschlechtsorgans mit der Zunge) verzichten,

  • kein Sperma in den Mund nehmen oder schlucken.

Sexualität - und damit auch Safer Sex - hat sehr viele Möglichkeiten, sich gegenseitig Lust oder Befriedigung zu schenken. Dazu gehört zärtliches Streicheln oder Massieren ebenso wie z.B. Petting. Übrigens: Auch beim Küssen besteht keine Gefahr, sich mit HIV anzustecken.

Safer Sex - was bringt das?

Safer Sex kann ein Gewinn für die sexuellen Ausdrucksmöglichkeiten sein. Auf den ersten Blick ist Safer Sex zwar eine Einschränkung, es bedeutet aber auch,

  • sich geschützt vor Ansteckung gemeinsam sicher zu fühlen,
  • Sexualität mit gegenseitiger Rücksichtnahme, viel Zärtlichkeit und Phantasie zu erleben und zu   geniessen: Küssen, Schmusen, Anfassen, Streicheln und vieles mehr,
  • den eigenen Körper und den der Partnerin oder des Partners vielleicht bewusster zu entdecken,
  • den Spass an der Sexualität zu behalten, und sich auch am nächsten Morgen noch wohl zu fühlen, ohne Sorgen und belastende Gefühle "hinterher".

 

ÜBER SEXUALITÄT REDEN

Vielleicht fällt es Ihnen anfangs nicht leicht, mit einem Partner oder einer Partnerin über Sexualität, über Ihre Wünsche, Ihr Ängste, über Sicherheit und Safer Sex zu sprechen. Aber das Gespräch ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Wünsche mitzuteilen. Und gönnen Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner die gleiche Zeit. Auch wenn Sie Angst haben, dass ein solches Gespräch störend sein kann. Viel wahrscheinlicher ist, dass Ihre Partnerin oder Ihr Partner Sie gut vers

Miteinander reden:

  • Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt

Wenn Sie schon mittendrin sind im Sex, ist es viel zu aufregend, um noch viele Worte zu verlieren. Nein, Sie sollten vorher miteinander reden - auch über Safer Sex.

  • Ergreifen Sie die Initiative.

Auch wenn Ihnen der Vorschlag, Safer Sex zu machen, zunächst schwierig erscheint: Vielleicht hat Ihre Partnerin oder Ihr Partner die gleichen Probleme wie Sie und wartet nur darauf, dass Sie die Initiative ergreifen und ist dann sehr erleichtert, wenn Sie es tun.

  • Reden sie nicht darum herum

Versuchen Sie es ganz direkt: "Ich habe ein Kondom dabei und ich möchte, dass wir es benutzen" , oder: "Ich habe kein Kondom dabei, mag aber..." Und dann vereinbaren sie mit Ihrem Partner Safer Sex.

  • Machen Sie eine gemeinsame Sache daraus

Es ist nicht immer wichtig, die sexuelle Vergangenheit der Partnerin oder des Partners zu kennen, aber gerade deswegen ist es wichtig, sich zu schützen. Für Sie beide. Und dass dies etwas Verbindendes und Gemeinsames ist - und nicht etwa ein Ausdruck von Misstrauen oder ein Angriff auf die Würde des andern versteht sich eigentlich von selbst.

  • Und wenn es gar zu schwierig scheint:

Auch ohne viel Reden - das Kondom einfach benutzen - Safer Sex machen!

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"Siewollte von Anfang an nur mit Kondom.
Beim ersten Mal war ich ziemlich beleidigt: Ich rede von Liebe
und sie von Aids. Aber heute sehe ich das anders.
Kondome stören uns nicht und man muss sich
nicht dauernd Gedanken machen."

 

ALLES ÜBER KONDOME

  • Kondome...wirklich gut?

Kondome - oder Gummi, Präser, Pariser, Überzieher. Verhüterli...- es gibt viele Namen für die "zweite Haut". Sie sind der einzige wirksame Schutz gegen Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten. Wenn sie richtig angewendet werden. Samen- und andere Flüssigkeiten, Viren, Bakterien usw. werden von der Latexhaut gestoppt.

  • Markenkondome tragen ein Gütezeichen (z.B. das ok-Gütesiegel), das die Einhaltung von Qualitätsnormen gewährleistet.
  • Bei Markenkondomen ist ein Verfalldatum angegeben.
  • Markenkondome sind extrem haltbar, wenn Sie richtig angewendet werden. Die Statistiken zeigen, dass die Sicherheit von Kondomen vor allem von den Benutzern, ihrer Übung und ihrer Vertrautheit damit abhängt. Ein bewährter Praxistip: wenn der Umgang damit - ruhig erstmal alleine - ausprobiert wird, geht es - auch zu zweit - viel einfacher.

Wie Sie das Kondom richtig verwenden, erfahren Sie in nächsten Seiten. Doch zuvor noch ein paar Worte an diejenigen, die mit Kondomen ihre Schwierigkeiten haben:

  • Kondome... nein, lieber nicht

Es gibt Einwände und Vorbehalte gegen Kondome. Einige sind berechtigt und ernst zu nehmen. Gerade, weil es mit diesem Thema auch um Gefühle geht. Kondome sind anfangs nicht ganz einfach anzuwenden. Das Benutzen eines Kondoms kann das Vorspiel stören, vielleicht stört auch schon das Gespräch über den Schutz und über Kondome. Aber es lohnt sich für Sie: Es geht um Ihren Schutz. Oft lösen sich die Vorbehalte gegen Kondome schon beim Ausprobieren oder beim Darüber-Reden auf. Unterstützen Sie Ihre Partnerin oder Ihren Partner, indem Sie selbst die Initiative ergreifen.

  • Dies sind die häufigsten Einwände gegen Kondome

"Die Dinger machen doch die Stimmung kaputt. Wenn’s gerade spannend wird, musst du unterbrechen und mit so einem Ding rumfummeln."

Sex ist kein Hochleistungssport. Warum also die Eile? Wenn das Kondom ins Vorspiel einbezogen wird, muss es keine Unterbrechung mehr sein. Und beim gemeinsamen Ausprobieren wachsen Lust, Vertrautheit und Vergnügen.

"Sex mit Kondom ist wie Baden mit Taucheranzug."

Na ja. Früher waren Kondome wirklich etwas dick und fest. Aber heute sind sie zugleich sehr fest, sehr belastbar und so hauchdünn, dass das Gefühl kaum noch beeinträchtigt wird.

"Kondome? Das sieht doch so aus, als ob ich den Sex schon vorher fest eingeplant habe."

Das kann tatsächlich ein Problem sein: Hat man ein Kondom dabei, glit man als leichtlebig - hat man keins, ist man leichtsinnig. Aids kümmert sich aber nicht um Moral: Aids verlangt Vernunft und Einsicht. Wer ein Kondom dabeihat, ist auf jeden Fall verantwortungsbewusst - und ehrlich.

"Kondome sind unromantisch."

Die Sorge vor einer Ansteckung ist auch nicht gerade romantisch. Mit einem Kondom können Sie in ihren Gefühlen freier sein. Und Sie brauchen sich auch am nächsten Morgen keine Sorgen zu nmachen.

"Wenn ich ein Kondom heraushole, sieht das doch nach Misstrauen aus."

Das Kondom ist keine Frage von Misstrauen, sondern gegenseitigem Schutz und Verantwortung.

"Aber ich liebe dich doch, wir brauchen kein Kondom."

Das Virus kümmert sich nicht darum, wie verliebt jemand ist.

"Verhütung ist doch Frauensache."

Safer Sex und Kondome sind der einzige Schutz vor Aids, alle anderen Verhütungsmethoden sind hier wirkusngslos. Die Entscheidung für Kondome liegt bei beiden Partnern!

"Eigentlich stehe ich ja auf Frauen.
Aber vor kurzem habe ich einen faszinierenden Mann kennengelernt.
Kondome gehören für mich einfach dazu."

  • Kondome... immer dabei 

    Es ist klar: Nur wer Kondome in der Tasche hat, kann sie auch benutzen. Wer sich darauf verlässt, dass der oder die andere das Kondom dabeihat, ist vielleicht im entscheidenden Augenblick ziemlich verlassen. Also rechtzeitig Kondome kaufen und beschädigungssicher einstecken. Das gilt insbesondere auch auf Reisen. Im Ausland findet man Kondome oft nicht in der erwarteten Qualität.

Übrigens: Kondome sind licht- und hitzeempfindlich. Darauf muss mann bei der Lagerung auchten. Sie sollten z.B. nicht auf der Heizung, auf der Fensterbank oder im Sommer im Handschuhfach des Autos gelagert werden.

  • Kondome... für Frauen

    Inzwischen sind auch Kondome für Frauen entwickelt worden. Sie kleiden die Scheide von innen aus und werden durch einen weichen Ring von aussen vor dem Verrutschen bewahrt. Der Vorteil ist, dass Frauen mit ihrem sexuellen Verlangen nicht vom Wohlwollen ihres Partners und seiner praktischen Erfahrung mit dem Kondom abhängig sind.
  • Kondome... und die Tage

    Während der Menstruation sind Frauen insgesamt anfälliger für Krankheitserreger: der Muttermund ist leicht geöffnet, die Schleimhaut kann gereizt sein. Das erhöht ihr Risiko, auch für eine Infektion mit HIV. Wenn eine Frau selbst mit HIV-infiziert ist, besteht für den Sexualpartner durch das Menstruationsblut ein besonders hohes Ansteckungsrisiko.
  • Kondome... aussuchen

    Wer die Wahl hat, hat die Qual: farbige oder naturfarbene Kondome, mit oder ohne Beschichtung, mit Reservoir oder flacher Spitze, in phantasievollen Verpackungen oder mit Geschmack. Probieren geht über studieren! Egal welches Kondom gewählt wird, zwei Dinge sollten Sie beachten:

1. Nur wo Qualität draufsteht, ist auch Qualität drin. Also nur Kondome mit Qualitätszeichen oder Gütesiegel verwenden.

2. Nicht nur Joghurts und Dosensuppen, sondern auch Kondome, deren Haltbarkeit überschritten ist, gehören in die Mülltonne.

Auch bei der allergrössten Liebe zur Natur: Finger weg von Naturdarm-Kondomen. Vor der Übertragung von Viren bieten sie keinen ausreichenden Schutz. Vor der Verwendung von"Scherzkondomen" (z.B. stark genoppt oder gerillt oder verschiedenartig verziert ect.) ist unter Safer-Sex-Aspekten wegen ihrer nicht ausreichenden Belastbarkeit abzuraten.

  • Kondome... ausprobieren

Sex bleibt auch mit Kondomen schön - er ist nur etwas anders. Gewöhnungssache. Und mit ein bisschen Erfahrung wird es einfacher. Der Vorteil liegt auf der Hand: Kondome befreien von der Angst vor Ansteckung, Kondome geben Sicherheit. Und beim gemeinsamen Ausprobieren wachsen Lust, Vertrautheit und Vergnügen.

  • Kondome benutzen... aber wie

Beim Vorspiel: Reissen sie die Packung vorsichtig auf, dabei sollten Sie spitze Fingernägel oder spitze Gegenstände vermeiden! Rollen Sie das Kondom nicht aus und prüfen Sie es nicht auf Dichtigkeit - dadurch könnten sie es beschädigen.  Ziehen sie die Vorhaut zurück. Drücken Sie aus der Spitze oder aus dem Reservoir (dem Zipfel) des Kondoms mit zwei Fingern die Luft heraus, um Platz für den Samen zu schaffen.

Setzen Sie das Kondom auf die Spitze des steifen Gliedes. Die "Rolle" muss dabei aussen liegen. Dann rollen sie es bis ganz nach hinten ab. Bitte ziehen Sie nicht - es sollte ganz leicht gehen. (Nehmen Sie ein neues Kondom, wenn es nicht geklappt hat.)

  • Nach dem Höhepunkt:  Ziehen Sie das Glied vor dem Erschlaffen heraus. Damit dabei das Kondom nicht abrutscht, sollten Sie es festhalten. Achten Sie darauf, dass kein Samen herausgedrückt wird. Danach das Glied säubern, damit beim Nachspiel kein Samen mehr im Spiel ist. Verwenden Sie ein Kondom immer nur einmal. Geben Sie das Kondom in den Müll. Bitte werfen Sie es nicht in die Toilette.
  • Kondome und Gleitmittel  Viele Kondome sind mit einem Gleitmittel oder auch mit samenabtötenden Mitteln (Spermiziden) beschichtet. Aber manchmal ist etwas mehr Feuchtigkeit nötig, um das Glied mit dem Kondom leichter einzuführen. Fette, Öle, Lotionen, Crèmen oder Vaseline greifen allerdings die dünne Latexhaut an und machen sie für Viren durchlässig. Oder sie führen sogar zum Zerreissen des Kondoms. Deshalb nur wasserlösliche Gleitmittel verwenden (z.B. Hot Rubber Lubricant, KY-Gel, Luba, Cosano)!

Geeignete Gleitmittel sind nicht billig, aber zur eigenen Sicherheit sollten sie lieber grosszügig angewendet werden: auf der Aussenseite des Kondoms und direkt bei der Partnerin oder beim Partner. Fettfreie Gleitmittel sind zwar manchmal nicht so leicht erhältlich wie Kondome, aber auf jeden Fall können Sie sie in Apotheken, Drogerien oder Sexshops kaufen.

  • Kondome... und Spermizide

Spermizide sind chemische Stoffe, die die Sammenzellen abtöten. Sie sind in Crèmen, Scheidenzäpfchen oder Schaumpräparaten enthalten und dienen zur Empfängnisverhütung. Da Spermizide im Laborversuch auch den Aids-Erreger HIV abtöten, scheint es naheliegend, Spermizide zusätzlich zum Kondom zu benutzen.

Aber: Spermizide allein sind nicht zur Verhinderung von Ansteckungen geeignet, sie bieten also keinen Schutz vor einer HIV-Infektion oder anderen sexuell übertragbaren Erregern.

Der Schutz durch das Kondom ist unverzichtbar!

  • Kondome... und Freier

Wer zu Prostituirten oder Strichern geht, sollte immer ein Kondom benutzen: Es geht nicht nur um Aids - es geht auch um andere sexuell übertragbare Krankheiten. Die professionellen Prostituirten bestehen heute, auch weil sie sich selber schützen wollen, auf einem Kondom beim Verkehr. Das sollte von den Freiern als Selbstverständlichkeit im Interesse beider respektiert werden.

Drogenabhängige, weibliche oder männliche Prostituierte sind - wenn sie dringend Geld für ihren nächsten "Schuss" benötigen - manchnal bereit, für mehr Geld ohne Kondom zu arbeiten, wenn es ihre Kunden fordern. Gerade unter drogenabhängigen Prostituierten ist die HIV-Infektion aber stärker verbreitet, weil sie oftmal ihre Spritzen mit anderen gemeinsam verwendet haben. Das Risiko, als Freier angesteckt zu werden, ist also gross, wenn auf den Schutz durch Kondom verzichtet wird.

  • Kondome... in den Ferien

Jahr für Jahr fliegen Tausende in die Ferien. Ein Flirt, eine kleine Liebelei und auch schon einmal eine leidenschaftliche Nacht oder eine ferienlange Liebe sind dann oft inbegriffen. Viele Reisende verzichten nur ungern auf die Illusion, dass gerade ihre Sexpartner oder Freundinnen im Ferienland keine Prostituierten seien oder dass gerade sie sich keine sexuell übertragbaren Krankheiten zuziehen könnten. Die entspannte Stimmung, der Reiz des Bekannten (oder der Unbekannten), vielleicht sind auch gerade keine Kondome verfügbar, Alkohohl und Drogen können durch ihre enthemmende Wirkung zu einem Anstieg der Risikobereitschaft führen. Und schon ist es passiert - ohne Kondom. Deshalb gehören Kondome ins Reisegepäck. Aids ist heute weltweit verbreitet - und in einigen Ländern weit stärker als in Europa.

"Bevor wir uns kennenlernten,
hatten wir beide schon Sexpartner.
Deswegen denke ich, brauchen wir Kondome
zu unserer Sicherheit beim Sex."

  • Kondome... und Sicherheit

Immer wieder wird nach der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Kondome gefragt. Wenn das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten wurde und es sich um Kondome mit Qualitätszeichen oder Gütesiegel handelt, liegen die Ursachen für das Zerreissen fast immer im falschen Umgang mit dem Kondom. Nicht an Material- oder Produktionsfehlern. Die Beschädigungen werden vor allem ausgelöst:

  • durch spitze Gegenstände (z.B. Schmuck) oder spitze Fingernägel beim Öffnen der Packung oder beim  Überrollen des Kondoms,
  • durch fetthaltige Gleitmittel, die die Latexhaut angreifen und durchlässig werden lassen,
  • durch falsche Lagerung (z.B. in der prallen Sonne oder zu dicht an Heizkörpern).

Auch Zäpfchen und Crèmen, mit denen ein Pilzbefall oder eine andere Erkrankung im Genitalbereich behandelt wird, reduzieren die Haltbarkeit von Kondomen.

Absolute Sicherheit vor Ansteckungen gibt es natürlich nur bei völligem Verzicht auf Sex. Es ist aber unlogisch, im Hinblick auf das unwahrscheinliche Zerreissen eines Kondoms auf diesen Schutz ganz zu verzichten und statt dessen ungeschützten Sex zu haben!

 

IMPRESSUM

Dieser Bericht wurde als Heft herausgegeben von
Bundesamt für Gesundheitswesen,  Aids-Hilfe Schweiz und Aids Info Docu Schweiz,mit freundlicher Genehmigung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln.

1. Auflage 1995
Gestaltung des Heftes: Hansen Werbeagentur, Köln        
Fotografie: Cynthia Rühmekorf
Diese Schrift in Heftform 10/10cm ist kostenlos erhältlich bei:
Aids Info Docu Schweiz Postfach CH-3001 Bern

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Christa Adam  Dipl.Psychologin
Tel. +41-79-43 78 400
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